Hiermit startet eine kleine Serie von technischen Artikeln, mit dem Ziel dein digitales Leben sicher und leicht zu machen.


Das Internet ermöglicht uns Dinge, die früher nicht einmal denkbar gewesen wären. Von der Automatisierung von Rechenoperationen für die Raumfahrt, die erste Kommunikation zwischen Universitäten bis zum ersten lokalen Netzwerk in einer Firma. Heute haben wir diese Technik in der Tasche und jederzeit verfügbar.

Warum ist das Internet nicht so sicher?
Das Internet wurde entwickelt in einem kleinen, recht vertrauten Umfeld und der Aspekt der Sicherheit wurde damals nicht mit bedacht. Das Internet besteht quasi aus einer gemeinsamen, einheitlichen Sprache, die keine Geografie, keine Rasse und keinen Glauben kennt. Die Grundlage ist eine technische Basis (Internetprotokolle und Hardware) und eine große Portion Vertrauen. Und so gern wie die eine Seite erschafft, gibt es Herausforderer, die das System optimieren. So entsteht der massive Fortschritt, der das digitale Zeitalter erst möglich macht. Und dort gibt es immer wieder schwarze Schafe und ein regelrechtes Wettrüsten.

Welche „Ebenen“ hat das Internet, und ist es gefährlich?
Das Internet lässt sich grob in drei Kategorien einteilen: die Oberfläche (Surface Web, Clearnet, Clear Web), den privaten Teil (Deep Web, Deepnet, Hidden Internet, Invisible Web) und das medial aufgebauschte Darknet.
Das Surface Web kennen wir gut, es ist durchsuchbar mit Suchmaschinen und die Inhalte sind indexiert und zumeist für jeden verfügbar. Von Webseiten, Blogs, Nachrichten und Katzenvideos über Online Shops bis Social Media. Das macht jedoch nur den kleinsten Teil des Internets aus.
Dahinter steht das Deep Web, das sind zugangsbeschränkte Inhalte wie Datenbanken von medizinischen oder lehrenden Einrichtungen, Unternehmensdaten, Backups, WebMail, Banking, Foren, etc. Oder Inhalte hinter PayWalls (bezahlte Inhalte) wie (Hör-)Bücher, Serien, Filme, usw. Die Inhalte sind nicht indiziert oder direkt per Suchmaschine auffindbar, die Webseiten an sich schon.
Das Darknet verkauft sich als Bösewicht in den Medien wie von selbst und ja, es gibt einen guten Teil an zwielichtigen Inhalten (Illegaler Handel, Pornografie, Daten, usw.). Die Webseiten und Dienste sind nirgends aufgelistet und verschlüsselt, es wird ein besonderer Browser für den Zugriff benötigt (Tor). Der Sinn dahinter ist jedoch der Schutz der Teilnehmer vor Zensur und Überwachung. Das hat Vor- und Nachteile, genau wie in der analogen Welt. Wo einerseits Menschen geschützt und anonym kommunizieren können, gibt es natürlich auch schwarze Schafe. Als Analogie könnte man eine dunkle Straße nehmen, diese kann dich vor Verfolgung schützen, und gleichzeitig werden dort Drogen angeboten (ohne Zwang). Hier gibt es also nicht nur Kriminelle, sondern vor Allem Journalisten, Menschenrechtler, WhistleBlower, usw. Was wir wirklich bekämpfen sollten sind nicht nur Unternehmungen (oder Personen), die illegale Webseiten hosten – sondern auch Unternehmungen (oder Personen) die der Umwelt schaden und z.B. giftige Substanzen herstellen von Drogen, über Chemikalien, bis zum Billigfleisch und weiteren Artikeln, die der Umwelt und Menschheit schaden.

Ist das Darknet per se böse?
Weil Verschlüsselung und Anonymität verhindern, dass kontrolliert, verfolgt und überwacht werden kann, ist das Darknet natürlich eine riesige „Gefahr“ (hier folgt ganz viel Interpretationsspielraum). Genauso ist es generell mit der Verschlüsselung von Kommunikation. Unter dem Deckmantel der Sicherheit lassen sich viele Gründe finden, doch noch ein Hintertürchen zum Abhören bereit zu stellen. Und dementsprechend erfordern all diese Maßnahmen etwas Arbeit.

Was du für deinen digitalen Schutz tun kannst, folgt im nächsten Blog-Post!
Sollte das Thema dich interessieren sind hier ein paar nette Dokumentationen:


Zusammenfassung in 4 Minuten
So sollte es nicht laufen (Doku)
10 Mythen über das Darknet
Ted Talks zum Thema (EN)
35C3 – Du kannst alles hacken – du darfst dich nur nicht erwischen lassen.


Disclaimer: Diese Tipps erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder eine absolute Absicherung. Sie entstehen aus meinen Erfahrungen und mehrjähriger Beschäftigung mit dem Thema.


Weiter zu Teil 1
Zusammenfassung herunterladen