Der vorerst letzte Teil der Serie „digitale Schutzmaßnahmen“ – dein Computer, Laptop und alles drumherum.


Computer
  • Mache regelmäßige Backups deiner Daten auf einem Datenträger, der nicht ständig verbunden ist. (Grund: sogenannte Ransomware verschlüsselt alle Daten, und selbst wenn du dich „freikaufst“ ist das keine Garantie).
  • Dein Betriebssystem und die darauf laufenden Programme immer aktuell halten, am Besten automatisch aktualisieren / updaten lassen.
  • Du solltest eine Firewall und Antivirenschutz nutzen, als Grundausstattung genügen die Windows-Vorrichtungen (Firewall, Defender, etc.).
  • Die Festplatte sollte verschlüsselt sein (z.B. Bitlocker). Das funktioniert sogar ohne Eingabe eines Passwortes und ist ein minimaler Schutz bei Verlust des Gerätes. Sehr kritische Daten sollten gesondert gespeichert werden, am besten auf einem Gerät/einer Festplatte die nicht immer am Rechner angeschlossen ist.
  • Nutze keine fremden (oder gefundenen) Datenträger.
  • Installiere Software nur auch vertrauenswürdigen Quellen oder vom Hersteller direkt.
  • Nutze einen (Offline) Passwortmanager mit einem komplexen Passwort.
  • Passwörter gehören nicht (im Klartext) neben, an, in oder auf den Computer 🙂

Heim-Netzwerk
  • Richte dir ein sicheres WLAN ein mit der aktuellen Verschlüsselung WPA2 (optimal: AES mit CCMP) und einem guten Passwort. Und falls schon verfügbar, nimm‘ „WPA3“.
    Beim Passwort bitte auch hier etwas leicht komplexes mit mindestens Zahlen und Buchstaben, nicht sowas wie „WirliebenunserHaustier“.
  • Dein WLAN solltest du neutral und selbst benennen (der WLAN Name ist die „SSID“), der Name darf kein Hinweis auf das Passwort sein! Und wenn du dich bereits auf deinem Modem (FritzBox, etc.) angemeldet hast:
  • Ändere die Zugangsdaten zu diesem Gerät. Das Standard-Passwort, welches auf der Rückseite des Gerätes steht ist nicht das Optimum, die Anmeldedaten sollten jedoch auch nicht „admin“ + „admin“ lauten.
  • Wenn es viel Besuch gibt, kann ein Gast-WLAN mit einem eigenen Passwort Sinn machen.
  • Es wäre ganz gut, wenn sich dein Internet-Modem nicht über das WLAN konfigurieren lässt.
  • Deaktiviere bitte „WPS“ – das ist das Knöpfchen zum schnellen Verbinden des WLAN direkt am Gerät.
  • Auch der Router / das Modem braucht Updates – hier kannst du einstellen, dass dies automatisch passieren soll. Auch ein automatischer Neustart (mindestens einmal die Woche) macht technisch Sinn, am Besten Nachts, dann gibt es tagsüber keine Unterbrechungen.
  • Was du nicht brauchst, deaktivieren. Heute ist einiges an Schi Schi mit diesen Geräten möglich (Dateifreigabe, am Besten noch über Internet, Druckerfreigabe, FTP, Medienserver, etc.).

Browser
  • Installiere dir einen Browser deiner Wahl (z.B. Firefox / Chrome) und dazu einen AdBlocker, denn schon Werbeanzeigen können gefährlich sein.
  • In den Einstellungen solltest du mindestens Third-Party Cookies blockieren. Du kannst dazu noch eine „DoNoTrack„-Anforderung einstellen, das wird jedoch nicht verlässlich befolgt.
  • Das „NoScript“ AddOn zum Verbot von Java Script sollte zusätzlich vorhanden sein und nur auf vertrauenswürdigen Seiten aktiviert werden.
  • Sehr Sicher bist du mit dem Tor-Browser – dieser leitet deine Anfragen an das Internet mehrfach weiter, sodass die Nachverfolgung recht schwer ist. Alternativ kann man sich mit dem Thema „VPN“ (virtueller, privater Kanal) beschäftigen, da muss dann halt dem jeweiligen Anbieter vertraut werden.

Dateien und E-Mails
  • Öffne keine Dateien aus nicht vertraulichen Quellen, du kannst Dateien auch überprüfen lassen oder in einer sicheren Umgebung öffnen (z.B. Windows Sandbox).
  • Du kannst deine Mail-Adresse(n) bei verschiedenen Diensten überprüfen lassen, ob damit Daten im Netz gelandet sind.
  • Alles, was in dir Emotionen erzeugt, solltest du langsam angehen.
    • Egal ob Social Media, Mail oder Anruf, wenn jemand etwas ganz dringendes haben will – immer kurz inne halten und erst nachdenken.
    • Kein Dienst wird dich, z.B. per Mail, nach deinem Passwort fragen.
    • Beispiel: Wenn deine Bank dich anmailt, dass dein Konto gesperrt ist – immer direkt die Bank kontaktieren oder die Adresse der Werbseite selbst eingeben.
    • Als Kurzfassung kannst du bei suspekten Anfragen auf die Sprache achten, auf die angegebenen Adressen (Link, Absender, …) und ob das Anliegen überhaupt passt. Ganz einfach: wenn du kein Auto hast, lösche die Mail mit der Rechnung des Reifenwechsels 😉

Disclaimer: Diese Tipps erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder eine absolute Absicherung. Sie entstehen aus meinen Erfahrungen und mehrjähriger Beschäftigung mit dem Thema.


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